Dienstag, 25. Mai 2010

40. Tag

Meilen heute: 261,4 (Alamosa - Great Sand Dunes NP - Frisco - Golden)
Meilen gesamt: 5341,6

Wetter: Orkanartiger Wind meist aus westlicher Richtung, hin und wieder auch aus östlicher Richtung.

Auf der Fahrt nach Golden wollten wir die Great Sand Dunes, die sozusagen auf dem Weg liegen, besichtigen. Nach etwa 30 Minuten Fahrt tauchten die 200 m hohen Sandberge aus einem (wie sich allerdings leider erst später herausstellte) Schleier aus Sand am Fuße des San-Juan-Gebirges auf.




Um mehr über dieses ungewöhnliche Phänomen herauszufinden, informierten wir uns im Visitor Center und planten die Dünen zu erklimmen. Als wir aus unserem Auto stiegen, wunderten wir uns über das raue Lüftchen, das dort auf uns wartete, da wir (fälschlicherweise) annahmen, die vielen Familien in Badesachen und mit Liegestühlen unter dem Arm seien Indikatoren für sommerliches Badewetter. Dennoch machten wir uns von Neugierde und Abenteuerlust getrieben auf zu den Dünen. Nach einem kleinen Spaziergang über den nur spärlich wasserführenden Medano Creek wurden wir von ständig zunehmenden (sowohl in der Häufigkeit als auch in der Intensität) Windböen attackiert. Sobald wir das Flussbett verlassen hatten, traten wir geradewegs in einen Windkanal, der zwischen den Dünen und dem Flüsschen hindurchfegte. Zu der Kraft des Windes kamen, von diesem beschleunigt, kleine Sandkörnchen, die in unsere unbehosten Beine stachen. Da wir wenig Wert auf sandgestrahlte Waden legten, drehten wir um.


Nach der Rückkehr zum Auto und einem kurzen Kleidungswechsel starteten wir einen neuen Versuch die teuflische Düne zu besteigen. Leider vergaßen wir unsere Digitalkamera und können diesen Trip nur durch Dias beweisen. Auch diese Wanderung war nur von kurzer Dauer, da der Wind schon auf der ersten kleinen Düne ein Weiterkommen unmöglich machte.

Gegen die Mittagszeit verließen wir dann diesen unwirtlichen Ort und machten uns auf die Fahrt nach Golden. Bei der Wahl der Route war unser Navigationsgerät allerdings anderer Meinung als wir es am Vortag geplant hatten. Daher schlugen wir diese Route ein.

Nach einigen weiteren Pässen (3000 m u. mehr) kamen wir am frühen Abend bei Rosi und Fritz in Golden an. Wir wurden schon sehnsüchtig erwartet und von Rosi, Fritz, Heidi, Randy, Gil und Fred herzlich begrüßt. Bei einem tollen Abendessen gab es sehr viel zu erzählen, wobei vor lauter Aufregung und Neuem vergessen wurde Bilder für diesen Bericht zu erstellen.

Samstag, 22. Mai 2010

39. Tag

Meilen heute: 248,8 (Cortez - Mesa Verde NP - Alamosa. Route hier)
Meilen gesamt: 5079,9

Wetter: Noch wärmer als gestern (80 °F), ebenso windstill und sonnig.

An unserem zweiten Tag in Mesa Verde wurden wir durch diesen wunderschönen Lizard (Yellow-headed collared lizard) begrüßt. Dieser war alles andere als scheu und wir konnten ihn in verschiedenen Posen fotografieren. Schon beim heutigen Anblick dieses Reptils fragen wir uns, ob wir jemals wieder einen solchen Kerl in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen werden.


Im Mittelpunkt des heutigen Tages stand eine vom Visitor Center des Nationalparks als "Höllentour" beschriebene Besichtigung eines weiteren Cliff Dwellings, dem Balcony House. Zur Übersicht dient das folgende Bild, das am Vortag entstand. Das Balcony House befindet sich in der Mitte des Bildes und ist nur unter Führung eines Rangers erreichbar. Neben der sagenhaften Aussicht von diesem "Balkon" kann abermals der Weg als das Ziel gelten.


Zunächst muss eine 10 m lange hölzerne Leiter überwunden werden. Der Blick von den letzten Stufe in den Abgrund hat einen Gewissen Reiz, sofern man überzeugter Gegner der Höhenangst ist.


Danach hat der Weg auch etwas für Klaustrophobiker zu bieten. Man muss durch einen 4 m langen Tunnel kriechen, der allerdings nur 40 x 40 cm groß ist. Wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, schlich Philipp annähernd geschmeidig wie eine Katze durch das Gemäuer. Seinen Rucksack konnte er allerdings nicht aufbehalten, da der Rücken die Decke berührte.


Zu guter letzt muss man auch wieder aus dem Balkon hinauf zum Parkplatz steigen. Dabei waren wieder die Akrophobiker gefragt, denn es ging abermals steile Leitern und noch steilere in den Fels geschlagene Stufen nach oben.


Dennoch waren all diese Strapazen vergessen bzw. verdrängt, sobald man sich im Balcony House befand. Die Rangerin wusste interessante Geschichten zu erzählen und die wenn auch kurze Besichtigung der Wohn- und Zeremonienhäuser, sowie der Genuss des Ausblicks waren atemberaubend.

Anm.: Sollten Leser dieses Blogs an einer Beschreibung der Zeremonienhäuser (Kivas) interessiert sein, so erklärt sich Philipp gerne bereit diese in knappen Worten auszuführen.



Bei einer kleinen Wanderung zu weiteren Pueblos konnten wir unser Glück kaum fassen. Auf dem Rückweg zum Auto zeigte sich doch noch dieses so sehnlich (nicht bei allen Teilnehmern der Reisegruppe) herbeigewünschte Reptil. Wir schätzen es auf eine Länge von 1,5 - 1,8 m. Erkundigungen über den Typus bei einem Ranger schlugen aber fehl, da dieser die Schlange nach unserem Ermessen nicht eindeutig identifizieren konnte. Abermals die Bitte an die Reptilienfreunde, sie mögen doch Nachforschungen hinsichtlich dieses Sachverhaltes anstellen.

Anm.: Wenn es uns gelingt ein ca. 100 MB großes Video außreichend zu komprimieren, dann wird dieses den Lesern selbstverständlich nicht vorenthalten und es können die sagenhaften Forwärtsbewegungen der Schlange aus nächster Nähe betrachtet werden.



Die anschließende Weiterfahrt nach Alamosa führte uns in die schon verloren geglaubten Schneeregionen zurück. Das Bild entstand während wir den Wolf Creek Pass (10.863 Fuss, bzw. 3311 m) überquerten. Morgen steht (man würde es in dieser Höhe natürlich nicht anders erwarten) die Besichtigung der Großen Sanddünen an. Danach werden wir nach unserer 5-wöchigen Rundfahrt zunächst bei Rosie, Fritz, Heide & Randy einkehren. Der von uns eingeschlagene Weg in das schöne Golden ist hier aufgeführt.

Freitag, 21. Mai 2010

38. Tagt

Meilen heute: 84,8 (Fahrt zum Mesa Verde National Park und zurück nach Cortez)
Meilen gesamt: 4831,1.

Wetter: Sonnig, wolkenlos, 70 - 75°F.

Auf dem Bild scheint es, als hätten wir eine Miniaturstadt besichtigt, erst das zweite Bild verdeutlicht die wirklichen Größenverhältnisse. Mesa Verde ist der einzige Nationalpark der USA, der nicht dem Erhalt der Natur, sondern dem Schutz einer Kulturstätte dient. Die sog. Cliff Dwellings entstanden während einer sehr kurzen Epoche (1200 - 1300 n.Chr.) und waren nur während dieser Zeit bewohnt. Die einstigen Einwohner (Anasazi) zogen zunächst aus den höher gelegenen Regionen in diese Felsspalten und errichteten Dörfer, die teilweise 100 - 150 Menschen beherbergten. Ab dem Jahr 1300 verließen die Anasazi ihre Bahausungen. Die Gründe für ihr plötzliches Verschwinden sind nicht eindeutig geklärt. Während Archeologen eine lange Dürreperiode und das Aufbrauchen aller lebenswichtigen Ressourcen als Hauptursache ansehen, erklären sich die heutigen Indianer den Ortswechsel ihrer Vorfahren in Richtung New Mexico mit einem einfachen "Because it was time".

Anm.: Die Siedlung wurde auf den schönen Namen Cliff Palace getauft. Besichtigt werden konnte sie von uns nur während einer Führung auf der wir mehrere 3 m hohe Leitern überwinden mussten.




Abseits von den Touristenströmen erkundeten wir dann in den etwas kühleren Abendstunden eine große Anzahl von Petroglyphs. Diese konnten über eine lockere einstündige Wanderung auf einem schmalen Pfad erreicht werden.


Bei der Rückkehr trafen wir noch auf diesen illustren Gesellen. Er hatte natürlich nichts dagegen, sich beim Einfangen der letzten Sonnenstrahlen dieses Tages fotografieren zu lassen. Falls Reptilienfreunde Lust und Zeit haben, können sie gerne ein wenig recherchieren und uns mitteilen um welchen Lizard es sich hierbei genau handelt. Er wollte uns darüber leider keine weitere Auskunft geben.


Vor der Rückfahrt in unser Motel fuhren wir noch kurzerhand zurück zum Aussichtspunkt auf den Cliff Palace (siehe Hintergrund). Dort trafen wir auf einen in Frankfurt (Main) geborenen Amerikaner, der allerdings kein Deutsch mehr spricht. Nach einem netten Pläuschen musste er unbedingt ein Foto von uns machen. Dieses entstand just in dem Moment als er uns erklärte, dass seine Großmutter die besten "Waina Snitzl" machen konnte.


Anm.: Man sieht Philipp nun möglicherweise öfters mit Sonnenbrille. Ihm gelang es nach über 5 Wochen die Anforderungen des amerikanischen Gesundheitssystems zu erfüllen, das neben einem ärztlichen Rezept über die Sehstärke, auch Auskunft über die genaue Marke sowie das Material und den Durchmesser der Linsen verlangt.

Donnerstag, 20. Mai 2010

37. Tag

Meilen heute: 175,6 (Blanding - Natural Bridges NM - Hovenweep NM - Cortez. Routenplan hier)
Meilen gesamt: 4746,2

Wetter: Angenehm warm (70°F), kaum Wind.

Für unseren zweiten Besuch im kleinen Natural Bridges National Monuments nahmen wir uns vor, den größten der angebotenen Rundwanderwege zu wählen. Nach einem kurzen Abstieg in den Canyon aus schwindelerregenden Höhen mussten wir allerdings feststellen, dass eine Wanderung durch unwegsames Gelände mehr Zeit in Anspruch nimmt als man zuvor einplant. Daher wurde kurzerhand eine neue Route gewählt, die nicht minder interessant, jedoch nur 9 statt 14 km lang war.


Die Sipapu Bridge ist die zweitgrößte von der Natur geschaffene Brücke der Welt und entstand beim Aufeinandertreffen zweier Canyons. Eine Besteigung der Brücke steht allerdings unter Strafe.


Die am Vortag unscheinbarste Brücke (Kachina Bridge) erwies sich heute bei der Besichtigung von unten als wahre Fundgrube für Liebhaber von Petroglyphs (in den Felsen gekrazte kleinere Zeichnungen). Wir mutmaßen, dass es sich im unteren Bild um ein Bighorn Sheep handelt. Eine genaue Datierung der Petroglpyhs fällt (wie bei vielen Hinterlassenschaften der Indianer) sehr schwer.


Den zweiten Teil des Tages verbrachten wir im Hovenweep National Monument. Da auch dieses auf fast keiner Landkarte verzeichnet ist, mussten wir es mit nur wenigen Touristen teilen. Bei diesem National Monument handelt es sich um eine Ansammlung von Ruinen aus dem späten 13. Jhd. Ein kurzer und liebevoll angelegter Rundweg führte uns um die wichtigsten Bauten. Die vorhandenen Behausungen sahen in der idyllischen Umgebung derart einladend aus, dass wir es uns überlegten die Nacht dort zu verbringen.



Morgen ist der Besuch des bekannten Mesa Verde Nationalparks geplant, in dem es ähnliche Bauwerke, allerdings in einer anderen Größenordnung, zu besichtigen gibt. Allerdings erfordert deren Erforschung mehr körperlichen Einsatz als heute, da in einigen Fällen steile Leitern und enge Tunnel überwunden werden müssen. Ob wir uns dieser Aufgabe gewachsen fühlen, werden wir morgen vor Ort entscheiden.

Mittwoch, 19. Mai 2010

36. Tag

Aufgrund unseres straffen Zeitplans der letzten Tage konnte kein täglicher Bericht erstellt werden. Die fehlenden Tage werden bei genügend Zeit und Muße nachgetragen.

Meilen heute: 201,8 (Blanding - Monument Valley - Natural Bridges - Blanding)
Meilen gesamt: 4570,4

Wetter: 65°F - 70°F. Bedeckt, teilweise Regen. Heftige Sandverwehungen bis hin zu kleineren Sandstürmen.

Heute stand der Besuch des aus Film und Fernsehn bekannten Monument Valleys auf dem Programm. Vorweg genommen kann schon mal gesagt werden, dass man die besten Aussichten außerhalb des gleichnamigen Parks hat. Zu diesem Schluss kamen wir allerdings erst nach dem Besuch des Parks, der sich jedoch dennoch gelohnt hatte. Bei der Fahrt zum Monument Valley entstand die folgende Aufnahme, die sicherlich in ähnlicher Form auf einigen Postkarten zu finden ist.



Im Park selbst fuhren wir zunächst, wenn auch nicht ganz legal, auf einer ca. 17 Meilen langen ungepflasterten Straße. Gleich zu Beginn frischte der Wind aus süd-westlicher Richtung merklich auf und wirbelte den reichlich vorhandenen Sand auf. Dieser sammelte sich in der Vorschubvorrichtung unserer Kamera, woraufhin diese bei jedem Ein- bzw. Ausfahren knirschte. Trotz geschlossener Fenster wurde das Innere unseres Autos mit einer (wenn auch dünnen) Sandschicht überzogen. Unserem Jeep machte dies soweit nichts aus, denn er erfreute sich der buckligen Piste und hätte gerne noch länger auf dieser verweilt. Wir selbst haben immer noch Sand in den Augen, der leider das Erstellen dieses kleinen Berichtes zur späten Abendstunde etwas erschwert.



Während einer kleinen Verschnauf- und Fotografierpause posiert die heutige Beifahrerin mit unserem Jeep. Nach Philipps Meinung nach ist bei längerer Betrachtung des Bildes nicht eindeutig erkennbar wer von beiden zufriedener dreinschaut.



Nach diversen Einkäufen bei einem netten Navajo-Indianer (Monument Valley liegt in einem Navajo Reservart und wird wohl von diesen "betrieben") steuerten wir unser zweites Etappenzielt dieses Tages an. Auf der Fahrt entdeckten wir die folgende bizarre Felsformation. Quizfrage: Wem oder was ähnelt der kuriose Felsen und trägt daher dessen Namen?



Das Natural Bridges National Monument ist nur auf detaillierten Karten auszumachen, kann aber als kleiner Geheimtipp angesehen werden. Schöne Wanderwege laden zu Spaziergängen zu drei beeindruckenden von der Natur geformten Brücken ein. Das Bild zeigt die Owachomo Bridge unter der Philipp (links unten, sehr dunkel) seine Künste als Dirigent vor einem imaginären Orchester zum Besten gibt.



Da uns dieses National Monument so gut gefiel, werden wir es morgen früh gleich nochmal aufsuchen und eine kleine Wanderung (8 Meilen) unternehmen. Danach werden wir über Hovenweep (Indianerruinen, ebenfalls National Monument) nach Cortez in Colorado aufbrechen.

Donnerstag, 13. Mai 2010

30. Tag

Meilen heute: 243,3 (Flagstaff - Sunset Crater - Wupatki - Page - Kanab)
Meilen gesamt: 3643,0

Wetter: Durchwachsen. Zunächst kalt (45°F), dann wärmer (70°F), dann wieder kälter (49°F). Toujours Windböen unterschiedlicher Stärke.

Der Abschied von Flagstaff viel uns wegen der noch immer vorherrschenden Eiseskälte nicht schwer. Als erster Tagespunkt stand der Besuch des Sunset Crater Volcano auf dem Programm, der sich ca. 15 Meilen nördlich von Flagstaff befindet. Der letzte Ausbruch des Vulkans liegt schon einige Jahre (ca. 1060 n.Chr.) zurück. Dennoch ist ein Areal von ca. 600 Quadratmeilen noch übersät mit Zeugnissen dieses Ereignisses. Die erkalteten Lavasteinchen liegen in allen erdenklichen Größen vor. Leider steht das Entwenden jeglicher Gesteine unter Strafe, sonst hätten wir jedem Daheimgebliebenen ein kleines Andenken mitgebracht.




Nach dem Vulkan ging es in das ca. 20 Minuten entfernte Wupatki National Monument. In diesem gibt es nicht nur reichlich Lizards, sondern auch Zeugnisse der Indianerstämme, die einst im heutigen Arizona lebten. Deren Siedlungen sind Vorstufen der bekannteren Pueblo-Siedlungen. In einer ausführlichen Besichtigungstour der Wupatki Ruine (sowie 3 weiterer Ruinen) konnten wir uns eingehend über die Lebensweise der Ureinwohner Amerikas informieren.



Auch wenn es nicht danach aussieht, aber Friederike befindet sich auf einem Sportplatz. Zugegeben, in diesem fand schon seit 800 Jahren keine größere Veranstaltung mehr statt, man kann sich jedoch die Hexenkesselstimmung von damals sehr gut vorstellen.


Eine der weiteren Ruinen ist im folgenden Bild in der linken Ecke zu erkennen. Dabei handelt es sich um ein sog. Vorhaus der Lomaki Ruine. Dieses befindet sich direkt an einem Canyon (Box Canyon), dessen Steilwände nach unseren Schätzungen ca. 5 - 10 Meter hoch sind. Dennoch besitzt dieser einen gewissen Charme, da sich außer uns niemand diese kleine, aber feine Sehenswürdigkeit anschaute.


Die Besichtigung der beiden National Monuments nahm wegen deren Schönheit mehr Zeit in Anspruch als geplant. Der ebenfalls auf der Strecke liegende Glen Canyon (Lake Powell) konnte nur im vorbeifahren betrachtet werden. Dennoch hinterlies diese bizarre Landschaft einen bleibenden Eindruck und kann jedem, der sich einmal in diese Gegend verirrt empfohlen werden. Während der Weiterfahrt in unseren 4. US-Staat (Utah) entstand dieses (gewollt) schiefe Bild. Die Straße führte uns wieder auf eine Anhöhe, von der aus wir einen fantastischen Ausblick hatten. Die Zeitverschiebung bei der Fahrt nach Utah verkürzte unseren Tag allerdings auf 23 Stunden, wir auch diese atemberaubende Landschaft nur aus dem Auto genießen konnten.


Morgen brechen wir in unseren ersten der vielzähligen Nationalparks von Utah, den Zion NP auf. Geplant ist wie immer ein früher Start, der auch hoffentlich eingehalten wird. Die von uns gewählte Route zu unserem Schlafplatz in Panguitch kann hier eingesehen werden.

Mittwoch, 12. Mai 2010

29. Tag

Meilen heute: 17,7 (In Flagstaff)
Meilen gesamt: 3399,0

Wetter: Die erste Hälfte des Tages nichts davon mitbekommen. Danach äußerst kühl und windig. Beim Spaziergang durch Flagstaff 48°F.

Der heutige Tag begann mit einer lang andauernden PC-Recherche über unsere folgenden Besichtigungsziele und Unterkünfte. Nach anstrengenden 4 Stunden war dies erledigt und zur Belohnung statteten wir der Innenstadt von Flagstaff einen kleinen Besuch ab.

Zum Glück hatten wir uns im Vorraus gut über die aktuelle Wetterlage informiert und waren dementsprechend ausgerüstet. Dennoch spielte uns der kalte, peitschende Wind abermals einen Streich, wodurch die gefühlten Temperaturen weit unterhalb den tatsächlichen lagen.


Die in Downtown Flagstaff angesiedelten Geschäfte und Restaurants würden bei Temperaturen im zweistelligen Bereich sicherlich zu dem einen oder anderen Stopp einladen. Die gesamte Stadt wirkt sehr liebevoll gestaltet und weitgehend authentisch.
Anm.: Von Flagstaff aus wurde der ehemals als Planet eingestufte Pluto entdeckt. Ob die Stadt seit dessen Degradierung Minderwertigkeitskomplexe besitzt?


Generell dreht sich in Flagstaff aber alles um die Route 66. Es sind reichlich Motels für die wohl im Sommer in Heerscharen einfallenden Biker vorhanden. Leider setzte der in den Abendstunden immer stärker werdende Wind unserer Stadterkundung und weiteren Spekulationen ein jähes Ende und wir traten fröstelnd den Heimweg in unser Motel an.




Oft fragen wir uns, was den aufmerksamen Leser wohl außer den Landschaftsfotografien und -beschreibungen interessiert. Daher wird an dieser Stelle einmal gezeigt, von was wir uns im Land der Hamburger und des Fast-Foods ernähren.


Morgen steht ein anstrengender Tag und abermals eine etwas weitere Fahrt an. Die gewählte Route kann wie schon so oft hier eingesehen werden.

27. und 28. Tag

Meilen Canyontag 1: 123,7 (Williams - Grand Canyon Village - Williams)
Meilen Canyontag 2: 196,7 (Williams - Grand Canyon Village - Grand Canyon Desert View - Williams - Flagstaff)
Meilen Gesamt: 3381,9

Wetter Tag 1: Sonnig, warm nur dann, wenn kein Wind.
Wetter Tag 2: Sonnig, kalt nur dann, wenn kein Wind, ansonsten sehr kalt.

Nach einer einstündigen Autofahrt, deren einzige Attraktion darin bestand, nicht einmal lenken zu müssen, konnten wir gerade noch rechzeitig bremsen, um nicht ausversehen in den unvermittelt vor uns auftauchenden Canyon hineinzuschlittern. Der darauffolgende erste Blick auf den Grand Canyon kann am ehesten mit dem in eine Fantasiewelt verglichen werden. Schroffe Felskanten, steil abfallende Hänge, Gesteinsfarben, die sich fast minütlich ändern. Im ersten Moment ein totales Chaos und Durcheinander, im Zweiten lassen sich dann ähnliche und wiederkehrende Muster erkennen. Obwohl man direkt am Canyon steht, glaubt man oftmals in einen Traum gefallen zu sein.


Hätte uns der heftige und kalte Wind (Windstärke 6 und mehr) nicht wieder in die Realität zurückgeholt, so stünden wir noch jetzt mit weit aufgerissenem Mund an selibger Stelle. Ärgerlicherweise gesellten sich zu diesem Wind noch einige Böen, die Friederike die gerade erst erworbene Kopfbedeckung vom Haupte rissen. Wie es nicht anders kommen konnte, stürzte das Käppchen der Unglückseligen dann auch noch in Richtung Abhang und verschwand dahinter. Durch eine beispiellose und zugleich rührende Rettungsaktion konnte die Schirmmütze aber gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Seither verweilt sie am untersten Punkt unseres Rucksacks und wir nur noch in Gebäuden getragen. Den genauen Ablauf dieser Tragödie dokumentiert die folgende Bilderserie:





Ohne auch nur im geringsten daran zu denken etwas zu trinken, zu essen, sich mit Sonnencreme einzucremen, auf die Uhr zu schauen, zu sprechen, zu atmen,.... kann man stundenlang am Rand des Canyons entlang wandern. Der von uns eingeschlagene Weg verlief direkt an der Schlucht am oberen, abgeflachten Rand.



Die erste Hälfte des sagenumwobenen Sonnenuntergangs am Grand Canyon verbrachten wir im Auto auf der Suche nach dem besten Aussichtsplatz. Die darauf folgende zweite Hälfte wurde leider durch aufziehende Wolken am Horizont etwas getrübt. Zum Glück hatten wir schon vorher beschlossen, den Canyon am nächsten Tag nochmals zu besuchen.

Trotz der etwas kühleren Temperaturen zeigte sich der Canyon dann am zweiten Tag in noch prächtigeren Farben.


Der "verpasste" Sonnenuntergang vom Vortag wurde dann nachgeholt, wobei diesmal sogar das Wetter nichts dagegen hatte. Einen sich rot verfärbenden Canyon sahen wir zwar nicht, aber es ist zweifelsohne ein unglaubliches Spektakel wenn sich die Sonne dem Horizont nähert, die Schatten aus den tiefen Schluchten des Canyons aufsteigen und die kalifornischen Condore ihre Bahnen in der großen Furche ziehen.



An dieser Stelle sei noch eine Frage über das seltsame menschliche Wesen erlaubt: Wieso möchte dieses am Fuße eines Berges stehend diesen erklimmen und am Rand eines Canyons stehend denselbigen hinabsteigen?

Montag, 10. Mai 2010

26. Tag

Meilen heute: 232,6
Meilen gesamt: 3061,5

Wetter: Zunächst trocken und heiß (90°F), dann windig und kühl (50 °F).

Der heutige Transittag von Las Vegas nach Williams wurde durch den Besuch des Hoover Damms aufgelockert. Nachdem wir die strengsten Sicherheitskontrollen überstanden hatten - der Hoover Damm gilt seit dem 11. September als gefährdetes Objekt - folgten wir dem Tipp des Reiseführers in ein kostenpflichtiges Parkhaus, obwohl außreichend freie Parkplätze vorhanden waren.

Beim darauffolgenden Spaziergang auf dem Damm pro Person mindestens 3 Liter Wasser getrunken und uns genauer über das Bauwerk informiert. Der dritte Arm im Bild (ganz rechts) weist auf die helle Färbung des Gesteins des Canyons, das sich bis 2002 noch unter Wasser befand. Wer für diesen Wasserschwund letztendlich verantwortlich war konnten wir nicht eindeutig klären.


Auf die Besichtigung der Maschinenräume, die sich ganz unten am Grund des Damms befinden, mussten wir leider verzichten, da der fest eingeplante Gewinn in Las Vegas aus unverständlichen Gründen ausgeblieben war. Das gigantische Bauwerk hatte aber auch von oben eine unbeschreibliche Faszination. Laut Reiseführer könnte man mit dem für den Damm verwendeten Beton einen Highway von New York nach San Francisco bauen. Ob sich diese Beahuptung als richtig erweist, konnten wir ebenfalls nicht überprüfen.




Direkt nach dem Hoover Damm fuhren wir in unseren dritten US-Bundesstaat: Arizona. Anderes als in den bisherigen Gefilden ist hier die Highwaypatrol auf Zack und steht mit ihren Radargeräten hinter jedem zweiten Kaktus. Bemerkenswert ist jedoch, dass diese "Verstecke" ca. 1 Meile zuvor auf großen Plakaten angekündigt werden. Dank unseres Tempomats und der wie gewohnten besonnenen Fahrweise zeigte diese keinerlei Interesse an uns.

Beim Verlassen des Wagens in Williams stellten wir schnell fest, dass es sich wirklich auf 2200 Metern befindet und kramten unseren heißgeliebten Fleecepulis und Multifunktionsjacken aus den Tiefen des Rucksacks.