Sonntag, 9. Mai 2010

23. Tag

Meilen heute: 347,0 (Palm Springs - Joshua Tree NP - Las Vegas)
Meilen gesamt: 2828,5

Wetter: Teilweise glühend heiß. Mehrmaliges Eincremen mit Sonnencreme war absolute Pflicht.

Nachdem wir unseren Wecker, der sich bereits um 6:30 Uhr meldete, mehrmals verflucht hatten, starteten wir unsere bisher längste Tagestour. Wir verließen das heiße Palm Springs und fuhren in den noch heißeren Joshua Tree NP (Aufeinandertreffen von Colorado-Wüste und Mojave-Wüste). Schon während der einstündigen Anfahrt bot sich uns eine unbeschreibliche Landschaft, deren Anblick insbesondere Philipp fast zu Tränen rührte.


Da sich um diese Uhrzeit nur wenige Besucher in den Park verirrten, konnten wir sogar vor dessen Eingang halten, wobei wir unserer Vorfreude freien lauf ließen.


Die darauf folgende erste Erkundung des Parks lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Es war so still, dass der knirschende Sand unter unseren Füßen das einzige Geräusch war, dass wir vernehmen konnten. Hin und wieder wurden wir jedoch durch umherhuschende Echsen und einen kleinwüchsigen Langohrhasen aus dieser Stille aufgeschreckt. Deren plötzliche Bewegungen hatten insbesondere ihren Reiz, da wir ständig auf das Klappern der Rattlesnake warteten. Zur Enttäuschung der Reptilienfreunde unter den Lesern muss aber bereits jetzt gesagt werden, dass wir weder eine zu Gesicht bekamen, noch die typischen J-förmigen Spuren ihrer Fortbewegung eindeutig identifizieren und dokumentieren konnten.


Dennoch gelang uns ein Schnappschuss auf ein anderes, nicht minder interessantes Reptil. Bekommt man eine "Desert Tortoise" vor die Linse, sind diese Tiere aufgrund ihrer Fortbewegungsgeschwindigkeit sehr dankbare Fotoobjekte.


Der Joshua Tree NP bietet nicht nur allerhand Tiere, sondern auch verschiedene Gesteinsformationen. Diese liegen meist als kleinere und größere Felsbrocken zu mehreren beisammen. Bei Sonnenauf und -untergang sollen sie besonders sehenswert sein.


Der Namensgeber des Parks - der Joshua Tree - ist gar kein richtiger "Tree" sondern ein Kaktus. Dieser kann aber schätzungsweise bis zu 10-12 Meter groß werden und teilweise sehr bizarre Formen annehmen, wobei die schönsten in einem separaten Diavortrag gezeigt werden können.


Natürlich gibt es auch weitere Kakteen in diesen beiden Wüsten. Die Blüte des Joshua Tree haben wir um wenige Tage verpasst, waren aber für die einer anderen Art gerade rechtzeitig vor Ort.
Da uns noch eine vierstündige Fahrt in unser heutiges Etappenziel Las Vegas bevorstand, mussten wir den Park nach 6,5 Stunden schon wieder verlassen. Dennoch war der darauf folgende Teil alles anderes als uninteressant. Während eines kurzen (ca. 60 Meilen) Stücks auf der Route 66 kamen uns ganze 5 Autos entgegen, im Prinzip waren wir allein auf weiter Flur. In einem kleineren Tal erreichte unser Bordthermometer kurze Zeit sogar 100°F (ca. 38°C), obwohl es schon früher Abend war. Links und rechts der Straße war dabei sogar eine 4-5 cm dicke Salzschicht zu erkennen (jedoch nicht auf diesem Bild).


Unsere Ankunft in Las Vegas wurde allerdings durch einen (einzigen!) Zug um einige Minuten verzögert. Dieser hatte an einem Bahnübergang natürlich Vorfahrt und fuhr mit seinen über 100 Wagons und einer Gesamtlänge von ca. 1,3 km in einem atemberaubend langsamen Tempo an uns vorbei.

Las Vegas erreichten wir dann zu später Abendstunde aus Richtung Boulder City. Bei der Einfahrt stockte uns fast der Atem ob des spektakulären Lichtermeers. Eine Gesamtübersicht konnte nicht fotografiert werden, da dies jeder einmal mit eigenen Augen gesehen haben muss. Einzelne ausgewählte Nachtmotive werden aber bei gegebenem Anlass vorgestellt.

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