Mittwoch, 12. Mai 2010

27. und 28. Tag

Meilen Canyontag 1: 123,7 (Williams - Grand Canyon Village - Williams)
Meilen Canyontag 2: 196,7 (Williams - Grand Canyon Village - Grand Canyon Desert View - Williams - Flagstaff)
Meilen Gesamt: 3381,9

Wetter Tag 1: Sonnig, warm nur dann, wenn kein Wind.
Wetter Tag 2: Sonnig, kalt nur dann, wenn kein Wind, ansonsten sehr kalt.

Nach einer einstündigen Autofahrt, deren einzige Attraktion darin bestand, nicht einmal lenken zu müssen, konnten wir gerade noch rechzeitig bremsen, um nicht ausversehen in den unvermittelt vor uns auftauchenden Canyon hineinzuschlittern. Der darauffolgende erste Blick auf den Grand Canyon kann am ehesten mit dem in eine Fantasiewelt verglichen werden. Schroffe Felskanten, steil abfallende Hänge, Gesteinsfarben, die sich fast minütlich ändern. Im ersten Moment ein totales Chaos und Durcheinander, im Zweiten lassen sich dann ähnliche und wiederkehrende Muster erkennen. Obwohl man direkt am Canyon steht, glaubt man oftmals in einen Traum gefallen zu sein.


Hätte uns der heftige und kalte Wind (Windstärke 6 und mehr) nicht wieder in die Realität zurückgeholt, so stünden wir noch jetzt mit weit aufgerissenem Mund an selibger Stelle. Ärgerlicherweise gesellten sich zu diesem Wind noch einige Böen, die Friederike die gerade erst erworbene Kopfbedeckung vom Haupte rissen. Wie es nicht anders kommen konnte, stürzte das Käppchen der Unglückseligen dann auch noch in Richtung Abhang und verschwand dahinter. Durch eine beispiellose und zugleich rührende Rettungsaktion konnte die Schirmmütze aber gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Seither verweilt sie am untersten Punkt unseres Rucksacks und wir nur noch in Gebäuden getragen. Den genauen Ablauf dieser Tragödie dokumentiert die folgende Bilderserie:





Ohne auch nur im geringsten daran zu denken etwas zu trinken, zu essen, sich mit Sonnencreme einzucremen, auf die Uhr zu schauen, zu sprechen, zu atmen,.... kann man stundenlang am Rand des Canyons entlang wandern. Der von uns eingeschlagene Weg verlief direkt an der Schlucht am oberen, abgeflachten Rand.



Die erste Hälfte des sagenumwobenen Sonnenuntergangs am Grand Canyon verbrachten wir im Auto auf der Suche nach dem besten Aussichtsplatz. Die darauf folgende zweite Hälfte wurde leider durch aufziehende Wolken am Horizont etwas getrübt. Zum Glück hatten wir schon vorher beschlossen, den Canyon am nächsten Tag nochmals zu besuchen.

Trotz der etwas kühleren Temperaturen zeigte sich der Canyon dann am zweiten Tag in noch prächtigeren Farben.


Der "verpasste" Sonnenuntergang vom Vortag wurde dann nachgeholt, wobei diesmal sogar das Wetter nichts dagegen hatte. Einen sich rot verfärbenden Canyon sahen wir zwar nicht, aber es ist zweifelsohne ein unglaubliches Spektakel wenn sich die Sonne dem Horizont nähert, die Schatten aus den tiefen Schluchten des Canyons aufsteigen und die kalifornischen Condore ihre Bahnen in der großen Furche ziehen.



An dieser Stelle sei noch eine Frage über das seltsame menschliche Wesen erlaubt: Wieso möchte dieses am Fuße eines Berges stehend diesen erklimmen und am Rand eines Canyons stehend denselbigen hinabsteigen?

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